Ironman WM 2022 🌺🌺🌺🌺

Kailua-Kona, 9.Okt.2022

Nachdem ich jetzt 5 Tage Erhohlung und Nachdenkpause hatte, hier meine sehr offenen Worte zum Abschluss meines IM auf Hawaii.

Vorab gibt es ein riesiges Dankeschön an die Organisationen, Helferinnen/Helfer und an die gesamte Insel. Obwohl es 5260 Starter an 2 Tagen gab, hatte ich nie das Gefühl vernachlässigt zu werden. Überall gab es Hilfe wenn man sie benötigte und während des IM war man immer gut verpflegt, sogar das Wasser und Cola war bis zum Schluss kalt und ging nie aus.

Jetzt zum Renntag:
Um es mit einem Satz auszudrücken, Viel Arbeit und Schweiß um fast Nichts 😢, aber dennoch stolz es durchgezogen zu haben 💪.
880h Training seit 01.11.21 und massive Trainingswochen im August/September lagen hinter mir. Ich fokussierte mich sehr stark auf diesen Tag, meine Wattwerte am Rad waren perfekt, das Pacing lief so wie gewünscht.
Auch das Laufen bekam ich immer mehr in den Griff. Das Schwimmen war noch immer nicht das gelbe vom Ei, aber ich konnte über mehrere km im Training eine Zeit von 1:45-2:00 pro 100m halten, das war für mich gut genug.

Am Mittwoch vor dem Rennen hatte ich noch die letzten Überprüfungen, Swim ging in der Früh sehr gut, die kurzen Radintervalle waren perfekt und den anschließende Koppler im Energy Lab konnte ich erstmals mit wenig Puls und guter Pace abschließen.
Insgesamt waren meine Pace,Watt, Hzf - Werte etc. Perfekt. Es war quasi angerichtet für Samstag. Der Do verlief ruhig und die Vorfreude stieg.
In der Nacht auf Freitag ging es dann relativ schnell, gegen 01:00 früh wachte ich mit Schüttelfrost und sehr starken Kopfschmerzen auf, ich nahm ein Medikament nach dem anderen und hoffte auf rasche Besserung, diese kam jedoch nur langsam und für den Start zu spät.
Am Samstag 03:30 Früh saß ich bei Café und Toastbrot und entschied dennoch zu starten und zumindest die Finishline zu erreichen.
Bei keinem anderen IM auf dieser Welt wäre ich gestartet, aber 🌺 ist eben mal die WM.
Da meine Frau fast zur selben Zeit ähnliche Syndrome bekam, gehe wir davon aus, dass wir uns irgendwo (Flieger?) einen aggressiven Virus eingefangen haben..
Alles andere ist kurz erzählt,
Beim schwimmen fehlte die Kraft für den Abdruck und ich musste 2x das Feld verlassen um Kräfte zu sammeln.
Am Rad hatte ich nach 180km 172 Watt am Computer, immer wenn ich versuchte mehr Watt zu treten bekam ich Schweißausbrüche und Gänsehaut. 172 Watt ist bei mir noch Rekom, das tat mir am meisten weh.
Das Laufen war dann noch der beste Teil von allem, obwohl die letzten 10-15km ein Kampf mit mir selbst war. Das kalte Cola half da sehr viel mit.
Die Finishline habe ich nach 11:32 erreicht, war dabei sehr dankbar und nachdenklich.
5 Tage später bin ich froh, dass ich es durchgezogen habe, denn die Medaille und das Gefühl es geschafft zu haben bleiben 😊.
Im November wird jetzt operiert und danach werde ich langsam anfangen über 2023 nachzudenken 🙃.
Was auf jeden Fall kommt, ist die Professionalisierung meiner Trainerplattform.
Da wird grade eifrig an der Website, an den Trainingspaketen und Inhalten gearbeitet.
Und das wichtigste, es kommen auch schon weitere Anfragen zum Training 💪.